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Pressemitteilung

Politischer Aschermittwoch der ÖDP

„Artenvielfalt in der Region - gestern, heute und morgen“ war das Motto des gut besuchten ÖDP-Aschermittwochs in Rosenheim.

Die Referenten Ludwig Maier (links) und Alfred Ringler (rechts).

Die Referenten Ludwig Maier (links) und Alfred Ringler (rechts).

Landschaftsökologe Alfred Ringler aus Rosenheim zeigte anhand vergleichender Aufnahmen der letzten 80 Jahre die Arten-Verarmung auf den Wiesen und Feldern der Region. Er ging dabei auch auf die Bedeutung des Volksbegehrens für Artenschutz ein. Die Forderungen betrachtet er nicht als überzogen. Es komme jedoch jetzt darauf an, den Landwirten die nötige Hilfestellung für die Umsetzung zu geben, indem man z.B. die besonders geeigneten Stellen für  Biotope herausfindet. Beispielhaft zeigte er Kartierungen von geeigneten Artenschutzflächen im Landkreis Rosenheim, die gut mit der Landwirtschaft vereinbar wären.

Es wäre seiner Meinung auch von immenser Wichtigkeit,  jetzt beim „Runden Tisch mit Söder und Glück“, diese Forderungen für eine fachlich fundierte Umsetzung fest zu schreiben!

Ludwig Maier stellte sein Konzept einer ökologischen EU-Agrarpolitik vor. Er sieht das von der ÖDP initiierte Volksbegehren als „Messlatte“. „Darunter geht für uns nichts“, betonte er.  30 % Bioanbau seien in Bayern ohne weiteres zu schaffen. Im Land Salzburg habe man die 50 % -Marke bereits überschritten. Auch für Alfred Ringler sind die 30 % bis 2030 für Bayern ebenfalls ein Minimum.

Nebenerwerbslandwirt Maier ist derzeit Vorsitzender des Bundesarbeitskreises Landwirtschaft, Tierschutz und Gentechnik der ÖDP. Im Mai kandidiert er für das EU-Parlament. Seinen eigenen 12-ha-Betrieb hatte er 1993 auf Bio umgestellt. Er setzt sich vor allem für eine Umschichtung der Agrarsubventionen zugunsten kleinerer Betriebe ein. Dabei hat er eine vierstufige Förderung im Blick, die auch Mikrobetriebe unter 5 ha einbezieht. Die kleingliedrige Landwirtschaft trage ja besonders zur Produktvielfalt und  zum Artenschutz bei. Bei 500 ha dürfe die Förderung daher nur mehr 10 % Hektarförderung eines 50 ha Betriebs betragen . Darüber hinaus müsse die Flächenförderung gestoppt werden.

Im Kultur- und Landschaftsförderprogramm (KULAP) müssen die Fördergelder massiv aufgestockt werden, um dieses Ziel zu erreichen.

Weiterhin ist die  EU-Landwirtschaftsförderung verstärkt auf die 2.Säule der Agrarförderung für Natur- und Tierschutzmaßnahmen auszuweiten. Am Sinn der Agrarsubventionen hielten die beiden Redner angesichts der globalen Konkurrenz fest. Der Naturschutz müsse dabei aber eine immer größere Rolle spielen. Dieser Meinung waren auch die Zuhörer. Aus dem Publikum kam der Vorschlag, Alfred Ringler möge mit seiner Sachkompetenz in die Arbeit des Runden Tisches einbezogen werden.

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