Bereich Wasserburg:

Christian Flemisch
Stadtrat in Wasserburg am Inn
Telefon: 08071 7287897
Mobil: 01791149289
E-mail: christian.flemisch@oedp.de
Rede des Stadtrats Christian Flemisch zur Friedenskundgebung bzgl. des Ukrainekrieges am 11.März am Marienplatz in Wasserburg
Die Rede im Wortlaut:
"Sehr verehrte Anwesende.
Als christlich gesinnter Mensch möchte ich paar Worte zur aktuellen Situation sagen:
Zunächst einmal Grundsätzliches: Wir sind alle vergänglich, selbst die Erde wird nicht ewig bestehen. So können nach unserem Tod aus unserer Welt nichts mitnehmen, kein einziges materielles Gut, was wir aber mitnehmen können, ist die Liebe. Denn aus Liebe sind wir als Menschen entstanden und aus Liebe ist das Weltall, das Universum gemacht worden, all diese faszinierenden Dinge und Gefühle, die uns umgeben. Die Allmacht dieser Liebe nennen wir Gott. Die Liebe ist unvergänglich. So ist auch Gott unvergänglich. Da wir am Erhalt dieser Liebe uns auf Erden einsetzen, ist es unsere Aufgabe, erst mal denen Solidarität zu zeigen, die für Gerechtigkeit kämpfen, für den Frieden in der Welt. Wir alle sollten für den Frieden in der Welt kämpfen, wobei Kampf nicht bedeutet, den anderen zu schaden, sondern die menschenverachtend handelnden Widersacher unerbittlich davon zu überzeugen, dass nur eine stets menschliche Behandlung von allen Personen und Völkern zum Ziel führt.
In diesem Sinne setzen sich viele Ukrainer in vorbildlicher Art und Weise ein, die unerdenkliches Leid erfahren müssen. Ich zeige mit meinem Beisein dieser Kundgebung heute damit meine höchste Anerkennung dem ukrainischen Volk gegenüber.
Weiter bin ich auch in diesem Sinne bei den Russinnen und Russen, die das sie regierende Regime in ihren Kriegshandlungen nicht unterstützen, die sich bei Demonstrationen für das Aussprechen der Wahrheit in Russland eingesetzt haben und teilweise enorme Strafen erhalten haben, deren Ausmaß z. B. durch Deportationen nach Sibirien, wir uns teilweise gar nicht vorstellen können.
Die Gefahr eines Atomkrieges ist momentan so groß, wie schon lange nicht mehr. Wir haben die Aufgabe, die Schöpfung zu bewahren, die ohnehin momentan schon allein durch die Klimakrise und Ausbeutung der Erde alleine aus Machtgier gefährdet ist. Die größte Macht ist aber die Liebe, was die meisten in ihrer irdischen Macht vergessen. Daher gedenke ich auch all jenen, die in Angst leben, auch den Politikern in dieser schwierigen Lage, den Weltfrieden aufrecht zu erhalten. Für uns alle ist es spätestens jetzt die Chance, noch besser zueinander zu stehen und uns gegenseitig in unseren guten Taten zu unterstützen, sei es durch Aufnahme von Flüchtlingen, durch Hilfe in Form von Begleitung, durch Geldspenden und vor allem durch Zeigen und Geben von viel Liebe und Zuwendung. Gott stehe uns bei, führe uns auf den rechten Weg, möge die Situation so lenken, dass die Wahrheit und Gerechtigkeit siegt und schütze die Stadt Wasserburg, die umliegenden Gemeinden, sowie die ganze Welt.
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit.
Euer Christian Flemisch"
Die Kernpunkte des Wahlprogramms der ÖDP für Wasserburg
- Wasserburg als klimaneutrale Stadt so schnell wie möglich umsetzen
- Bau von Photovoltaikanlagen auf städtischen Dachflächen
- Verkehrsberuhigung des Altstadtbereichs durch sinnvolle Anbindung der Bahn
- Schutz vor übermäßiger Strahlenbelastung (5G) und Förderung alternativer Technologien
- Mehr direkte Demokratie durch Bürgerentscheid
- Förderung und Ausbau des Veranstaltungsangebots für alle Generationen
- Unterstützung von fairen, regionalen Angeboten
- Schaffung von weiteren Blühstreifen, Blühwiesen und Biotopen und Aufforstung von freien Stellen (Bäume als CO2-Senker)
- Ausbau und Unterstützung einer Nachbarschaftshilfe in Wasserburg für hilfsbedürftige Menschen
Sie können sich hier den Flyer zu unseren Stadtratskandidaten ansehen und herunterladen,
ebenso die realistischen Wege, um Wasserburg zur klimaneutralen Stadt zu machen,
weiter die Antworten auf die Fragen des Wirtschaftsförderungsverbands Wasserburg zur Kommunalwahl 2020.
Die ÖDP ist bei der Stadtratswahl in Wasserburg dabei!

Nun steht es offiziell fest. Die ÖDP steht nun erstmals als Partei auf dem Stimmzettel zur Stadtratswahl. Dies wurde beschlossen bei der Sitzung des Wahlausschusses am 4. Februar im Rathaus. Bereits eine Woche vor dem Ablauf der Frist am 3. Februar konnte die ÖDP in Wasserburg triumphieren. Denn schon am Freitag, den 24. Januar wurden die geforderten 180 Unterstützerunterschriften überschritten, die notwendig waren, damit der Wahlvorschlag der ÖDP angenommen wurde. 261 gültige Unterschriften von wahlberechtigten Wasserburgern kamen letztendlich zusammen.
Die ÖDP hat den enormen Zuspruch bereits nach dem Volksbegehren erfahren, und dies auch in Wasserburg, wo bereits zur EU-Wahl circa 5 % der Bürger ÖDP gewählt haben. "Diesen Aufwind haben wir gespürt und es daher einfach probiert, ob wir in Wasserburg eine Chance haben. Das hat sich durch die vielen Unterschriften mehr als bestätigt." meinte der Spitzenkandidat Christian Flemisch, der gleichzeitig Beisitzer im Kreisvorstand Rosenheim ist. "Wir freuen uns riesig und bedanken uns sehr herzlich bei allen Wasserburgern für die unglaublich vielen Unterschriften."
Natürlich musste auch was getan werden, um die Wasserburger zu informieren, dass Unterschriften notwendig sind. Das haben hauptsächlich 3 Rathauslotsen durch Plakatierung, Infostände und Ansprechen von Bürgern geschafft. Zu diesen 3 Personen zählen Frau Edith Horender auf Listenplatz 3, die als Designerin extra 3 orangefarbene Schals mit dem Parteilogo darauf kreiert hat. Weiter Herr Ludwig Maier, der als stellvertretender Kreisvorsitzender die Infostände organisiert hat und Christian Flemisch, der extra Flyer hierzu entworfen und zusätzlich zum Rathauslotsendienst auch noch Wasserburger an ihrer Haustüre aufmerksam gemacht hat.
Nun sind die Vorbereitungen für die Wahlwerbung in vollem Gange. Auch wenn diese wegen der nun erfolgreich gemeisterten Hürde erst etwas verspätet beginnen können, ist die Partei zuversichtlich und erhofft sich bei der Wahl ein mindestens genauso gutes Ergebnis.
Wasserburger Ökodemokraten stellen erstmalig Stadtratsliste auf
Als eine Art „historisches Ereignis“ bezeichnete eingangs die Versammlungsleiterin Christine Mehlo-Plath vom Kreisvorstand die Aufstellungsversammlung der ÖDP in Wasserburg. Denn nach der Zulassungshürde wird es zum ersten Mal eine ÖDP-Stadtratsliste geben. Der stellvertretende Kreisvorsitzende Ludwig Maier übernahm die Rolle als Wahlleiter.
Der erstplatzierte Christian Flemisch sagte zu seinen Zielen für Wasserburg:
„Ich möchte, dass der Klima- und Artenschutz in Wasserburg konsequent umgesetzt wird. Dabei möchte ich alle Wasserburger mitnehmen. Es sollen regelmäßige Vorträge und Workshops stattfinden, um die Bürger bei dieser notwendigen Veränderung zu begleiten. Denn Umwelt- und Klimaschutz ist eine gemeinsame Aufgabe und nicht nur Aufgabe der Stadt. Weitere Blühflächen für Insekten sind im Stadtgebiet zu schaffen.“ Der Spitzenkandidat Christian Flemisch (48) ist Lehrer und freiberuflicher Dozent. Er ist in Wasserburg aufgewachsen und ist Beisitzer im ÖDP-Kreisvorstand, Mitglied im Pfarrgemeinderat St. Konrad und Neumitglied im Bund Naturschutz. Er bekräftigte sein Ziel, die elektrifizierte S-Bahn als Kulturgut bis in die Altstadt zu führen. Auf Platz 2 kam Herr Stefan Deuschl (32), der als Betriebswirt von der Politik der ÖDP so überzeugt ist, dass er sie so viel unterstützen möchte, wie er nur kann.
Auch Edith Horender, Designerin i. R. (69), die als parteilose Kandidatin auf Platz 3 gewählt wurde, will sich entsprechend einsetzen, ebenso wie für die Altstadtbahn, so auch für die Beendigung des Ladensterbens in der Altstadt. Potential sieht sie für den Tourismus und die Erweiterung des kulturellen Angebots. Der Arten- und Naturschutz liegt Gärtnermeister Herrn Andreas Rauch (56), Platz 4, besonders am Herzen. Herrn Sebastian Otter (49), Maurermeister, auf Platz 5, ist besonders wichtig, den Flair der Stadt zu erhalten, der im Laufe der Jahre immer mehr abhanden gekommen sei. Er sprach er sich für ein Durchfahrtsverbot durch die Altstadt ab dem Roten Turm aus. Herr Kai Hausmann, Dipl.-Ing. für Lebensmitteltechnologie, (48) auf Platz 6 wünscht sich neben mehr kulturellen vor allem mehr familienfreundliche Angebote. Frau Anja Garlik (38), Verkäuferin, auf Platz 7 und die beiden aktiven Bund-Naturschutz-Mitglieder Alois Schrems, Molkereimeister (46), Platz 8, und Simone Schrems, Hauswirtschafterin (40), Platz 9 wollen ihren Beitrag für mehr Umwelt- und Artenschutz in der Stadt leisten.
Am Ende der Veranstaltung wurde darauf hingewiesen, dass nach Einreichen des Wahlvorschlags mindestens 180 Unterstützerunterschriften von Bürgern des Stadtgebiets Wasserburg zu leisten sind, bevor die erstellte Wahlliste zugelassen werden kann. Daher werden alle wahlberechtigten Bürger der Stadt Wasserburg gebeten, nach Weihnachten bis zum 3. Februar im Bürgerbüro hierfür zu unterschreiben.
Informationsveranstaltung in Wasserburg am Inn - Volksbegehren lebhaft diskutiert
Max Finster vom Bund Naturschutz begrüßte im Namen des Aktionsbündnis "Artenvielfalt - Rettet die Bienen" die vielen Zuhörer im bis auf den letzten Platz besetzten Wasserburger Sparkassensaal. Er hoffe, dass mit diesem Volksbegehren nicht nur eine Diskussion, sondern die längst fällige Trendwende beim Artensterben eingeleitet werden könnte.
Genaue Zahlen hierzu präsentierte Ludwig Maier in seinem Vortrag: So sind z.B. 75% der Fluginsekten sind nicht mehr da, 73% aller Tagfalter sind verschwunden, in Bayern leben nur noch halb so viele Vögel wie vor 30 Jahren. Ziel des Volksbegehrens sei es, Verbesserungen im Naturschutzgesetz zu erreichen: Bayernweite Vernetzung von Lebensräumen für Tiere, Erhalt von Hecken, Bäumen und kleinen Gewässern in der Landwirtschaft, Erhalt und Schaffung blühender Randstreifen an Gewässern, massiver Ausbau der ökologischen Landwirtschaft, pestizidfreie Bewirtschaftung aller staatlicher Flächen, verstärkte Aufnahme des Naturschutzes in die Lehrpläne bei der Ausbildung von Land- und Forstwirten.
Maier hofft, dass durch ein erfolgreiches Volksbegehren auch die Diskussion über eine vernünftigere Verteilung der staatlichen Subventionen endlich massiv einsetzt. Kleinere landwirtschaftliche Betriebe sollten stärker gefördert, sehr große dagegen im Vergleich weniger. Finanzielle Einbußen durch verstärkte Naturschutzauflagen müssten den Landwirten selbstverständlich vom Staat ersetzt werden. "Das Volksbegehren richtet sich nicht gegen die Landwirte, sondern soll den Rahmen für eine naturverträgliche Landwirtschaft schaffen".
Genau dies aber bezweifelten lautstark einige Landwirte. Es sei zu befürchten, dass bisher geförderte freiwillige ökologische Maßnahmen wie z.B. das Freihalten von Uferrandstreifen nicht mehr vom Staat gefördert werden, wenn dies Gesetz ist. Sie fühlen sich an den Pranger gestellt und werden als einzig Schuldige für das Artensterben bezeichnet, obwohl doch der Siedlungsdruck, die ständige Neuausweisung von Gewerbeflächen und der oft überzogene Straßenbau daran einen gewaltigen Anteil haben. "Und die Gartenbesitzer mit ihren Mährobotern werfen uns vor, dass wir zu oft mähen, obwohl sie auf ihrem Grund keinem Blümchen eine Chance lassen!"
Natürlich, so Ludwig Maier, hat das rasante Artensterben viele Ursachen. Der Flächenverbrauch pro Tag in Bayern betrage 13 ha und jedem sei klar, dass dies nicht so weitergehen könne. Das vor kurzen beantragte Volksbegehren "Gegen den Flächenfraß“ wurde aber nicht einmal zugelassen. Er hoffe, dass auch hier endlich der Gesetzgeber handeln wird. Ein Verbot von Mährobotern in das Volksbegehren aufzunehmen, wäre sicher sinnvoll gewesen. Er betonte nochmal, dass zusätzliche ökologische Leistungen selbstverständlich vom Staat finanziell honoriert werden müssen und versprach, hier die Landwirte nach Kräften zu unterstützen.
In der Diskussion erzählte ein über 8Ojähriger Bauer wie früher beim Grasmähen mit der Sense die Heuhupfer nur so herumgesprungen sind. "Ich mähe heute noch mit der Sense, wenn ich nur einen Heuhupfer sehe, dann freue ich mich!" Immer wieder wurde von Zuhörern gemahnt, dass das Artensterben so dramatisch sei, dass keine Zeit mehr für gegenseitige Schuldzuweisungen bleibe. "Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die endlich konsequent von allen Bürgern angepackt werden muss! Was weg ist, ist weg!", so Max Finster.
Er bedankte sich mit einer Flasche Wein und einem Glas Honig bei Ludwig Maier und Christian Flemisch für die vielen organisatorischen Arbeiten, die von diesen zur Vorbereitung des Volksbegehrens bereits geleistet wurden.
Zum Abschluss der Veranstaltung meinte Gert Graedler, dass der Artenverlust auch ein großer Verlust an Schönheit und damit an Lebensqualität für die Menschen bedeutet. "Der Anblick von Frauenschuh, Schwalbenschwanz oder Prachtlibelle ist doch etwas Wunderbares und tröstet vielleicht über vieles Hässliche, das uns ständig zugemutet wird". Nicht nur der Bund Naturschutz , sondern auch die beiden Gartenbauvereine leisten in Wasserburg fundierte ökologische Aufklärungsarbeit . Dies habe auch dazu geführt, dass die Stadt selbst verstärkt Wildblumenflächen unter sachkundiger Leitung anlege.
[Geschrieben von Gert Graedler (Vorstandsmitglied des Bund Naturschutz, Ortsgruppe Wasserburg am Inn)]